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Kooperatives Lernen in telematischen Lernumgebungen
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Projekt:
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Kommunikationsformen bei Computer-Konferenzen
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Stand der Forschung / eigene Vorarbeiten.
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Die primär textbasierte und asynchrone Verständigung bei Computer-Konferenzen erfordert von einer Gruppe von Teilnehmern eine Reihe von Fertigkeiten, die sich von denen traditioneller face-to-face-Situationen unterscheiden (Kraemer & Pinsonneault, 1990; Kiesler, 1992). Die veränderten Kommunikationsbedingungen machen darüberhinaus veränderte Kommunikationsregeln notwendig. Diese beziehen sich sowohl auf die Koorientierung der Gesprächsteilnehmer als auch auf die Koordination paralleler multipler Themenbereiche. Die aus diesen Regeln resultierende Kommunikationsstruktur manifestiert sich im Konferenzprotokoll. Obwohl es in seinem Aufbau deutlich von herkömmlichen Informationstexten abweicht, wird es von den Lernenden für Wissenserwerbsprozesse verwendet.
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Zielsetzungen.
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Das Projekt befaßt sich in einem ersten Ansatz mit der Frage, welche kommunikations- und gruppenbezogenen Verhaltensregeln für ein reibungsloses Funktionieren einer Computerkonferenz unabdingbar sind, und in welcher Weise sie in der Konferenzstruktur implementiert bzw. den Konferenzteilnehmern vermittelt werden können. Weiter wird untersucht, in welcher Weise die Lernenden die in den Konferenzprotokollen enthaltenen Informationen zum Wissenserwerb strukturieren und nutzen.
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Arbeitsprogramm.
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In einer ersten Projektphase werden in einer Feldstudie empirische Daten über typische kommunikationsbezogene Mißverständnisse und Fehler, über Prozesse der Etablierung kommunikativer Regeln sowie über Bearbeitungsstrategien hinsichtlich der resultierenden Konferenzprotokolle erhoben. Neben ihrer unmittelbaren Verwertung für die Optimierung existierender Konferenzstrukturen werden die resultierenden Daten in einer zweiten Projektphase dazu genutzt, unter kontrollierten Bedingungen eine systematische Variation der Kommunikationsregeln und Protokollstrukturen durchzuführen und in ihren Auswirkungen auf Interaktionsprozesse und Lernparameter zu untersuchen.
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Literatur.
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Kiesler, S. (1992).
Talking, teaching, and learning in network groups: Lessons from research.
In A.R. Kaye (Ed.), Collaborative learning through computer conferencing (pp.147-165). Berlin: Springer.
Kraemer, K.L. & Pinsonneault, A. (1990).
Technology and groups: Assessment of the empirical research.
In J. Galegher, R.E. Kraut & C. Egido (Eds.), Intellectual teamwork. Social and technological foundations of cooperative work (pp. 375-405). Hillsdale, N.J.: Erlbaum.
Laufzeit: 1.1.1996 - 31.12.1997
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Felix Friedrich, Christos Giovis, Dipl.- Psych., Jochen Heins, Dipl.-Phys., Dr. St. Schwan.
© 1996 DIFF
Webmaster: hjwiesner@uni-tuebingen.de(hjwiesner@uni-tuebingen.de)
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Updated: Dezember, 1996
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